Der Cardinganshire Welsh Corgi – kurz Cardigan Corgi genannt – ist unter den acht von unserem Club betreuten britischen Hütehunderassen eine der ältesten und vielleicht auch die vielseitigste Rasse.Schon in keltischer Zeit soll er in den Bergen von Wales als Viehhund gelebt und gearbeitet haben.
Er stammt aus der westlichen Grafschaft Cardiganshire, von der er seinen Namen hat. Im 10. Jahrhundert soll er in den Gesetzen des berühmten Herzogs „Howell the Good“ erwähnt worden sein. Sein Wert war dem eines Stieres gleich. Wer ihn stahl oder tötete wurde schwer bestraft.
Durch die weiteren Jahrhunderte hindurch war der Corgi bis in die Neuzeit hinein der unersetzbare Hüte- und Treibhund der Waliser Bauern. Er bewachte das Vieh in den einsamen abgelegenen Bergen und hinderte es durch Fesselkniffe („Heelen“) daran, fremdes Gebiet zu betreten. Vor allem aber trieb er Rinder und Ponys zu den oft weit entfernten Viehmärkten, sogar bis London. Schließlich war er unschätzbarer Wächter über Haus und Hof, dem man Jungvieh und auch die eigenen Kinder anvertraute. Sogar zur Jagd auf Klein- und Vogelwild wurde er benutzt.
Dieser vielseitige kleine Hund wurde früher nur auf seine Charaktereigenschaften und nicht auf Schönheit oder Rassereinheit gezüchtet.
Mut, Intelligenz, Geschicklichkeit und Wachsamkeit waren wichtig. Dazu musste der Corgi robust, gesund und genügsam sein. Erst Ende des vorigen Jahrhunderts wurden Corgis (damals noch „Cur“ = kleiner Arbeitshund genannt) auf den so genannten „agricultural shows“ vorgeführt.